Unsere Zeit in Uganda.

Als Magi und ich am 31. Juli 2016 in den Flieger nach Entebbe stiegen, hatten wir wenig Vorstellung davon, was uns in Uganda erwarten würde. Natürlich hatten wir viel darüber gelesen und uns über die Organisation informiert, aber, wie es wirklich sein würde, dort alles hautnah mitzuerleben, konnten wir uns noch nicht ausmalen. Vor allem freuten wir uns auf die Zeit und die Erfahrungen, die wir machen würden, aber wir waren auch etwas aufgeregt.

In Entebbe angekommen, wurden wir von George, dem Leiter der Organisation herzlich in Empfang genommen, und gemeinsam fuhren wir nach Fort Portal. Natürlich mussten wir uns am Anfang erst einmal eingewöhnen. Es ist dort einfach alles sehr anders als bei uns in Deutschland. Sei es die Fortbewegung mit dem „Boda-Boda“, ein Motorrad, das dort wie ein Taxi funktioniert, das Essen, das hauptsächlich aus Maisbrei, Bohnen, oder Bananen besteht, oder auch, dass einem ständig „Muzungu“, was „ Mensch mit weißer Haut“ bedeutet, hinterhergerufen wird. Aber angekommen im Büro der Organisation kümmerten sich alle so hilfsbereit um uns, dass wir sofort das Gefühl hatten, zur YAWE Familie dazuzugehören. Selten haben wir so nette und offene Menschen getroffen, die einem so schnell das Gefühl gaben, sich wie zu Hause fühlen zu können.

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Unser Monat verging sehr schnell, denn es gab immer etwas zu tun. Wir bekamen in der kurzen Zeit die Möglichkeit an vielen verschiedenen Projekten teilzunehmen, die Yawe ins Leben gerufen hat. Zu Beginn unserer Zeit in Fort Portal, durften wir uns unterschiedliche, interessante Vorträge über Themen wie HIV-Prävention, Familienplanung und ausgewogene Ernährung anhören. Viele Dinge, die für Magi und mich so selbstverständlich waren, bedeuteten für die Menschen dort etwas vollkommen Neues. Beispielweise stehen die Menschen dort, den „modernen“ Verhütungsmitteln oftmals noch kritisch gegenüber, weshalb es gerade so wichtig ist, dass die Mitarbeiter von YAWE ihr Bestes geben, die Menschen dort aufzuklären.

Außerdem bekamen wir die Chance, uns den medizinischen Bereich der Organisation näher anzuschauen. Beispielsweise durften wir mit Prilla, einer der Krankenschwestern, eine Mittelschule besuchen, in der wir die Jugendlichen gegen Tetanus impften. Den Impfstoff und die Spritzen hatten wir dabei, und so stellten wir im Pausenhof der Schule einen Tisch auf, zu dem jeder Schüler mit seinem Impfpass kommen, und sich impfen lassen konnte. In Uganda ist es nicht üblich, dass man von klein auf gegen bestimmte Krankheiten geimpft wird, da oft die Mittel fehlen, oder die Menschen Angst davor haben. Es war sehr schön zu sehen, wie bemüht YAWE ist, kranken Menschen zu helfen, oder sie durch Impfungen vor bestimmten Krankheiten zu bewahren.

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Zudem hatten wir die Gelegenheit, mit Gilbert, der sich bei YAWE, viel für Familien mit behinderten Kindern einsetzt, diese Familien zu besuchen. Wir sahen ihm bei der Arbeit zu und unterstützen ihn, wo wir konnten. Mit dem YAWE- Motorrad sind wir ziemlich weit in die umliegenden Dörfer gefahren, da die dort wohnhaften Familien, nicht in die Stadt kommen können. Zunächst wurden die Familienmitglieder befragt, welche Veränderungen es seit dem letzten Besuch gab, anschließend machten wir mit den Kindern physiotherapeutische Übungen, oder unterstützen sie in schulischen Angelegenheiten. In Uganda werden Kinder mit Behinderung oftmals als Last für die Familie angesehen, und da es dort noch nicht die Einrichtungen und Möglichkeiten zur Förderung solcher Kinder gibt, haben diese oft keine hohe Lebenserwartung. Gilbert versucht mit den Methoden und Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, die Kinder bestmöglich zu fördern und man merkt, wie viel glücklicher die Familien und auch die Kinder selbst dadurch sind.

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Ebenso besuchten wir mit Gilbert, „Kjaninga“, eine Einrichtung, die von zwei Britinnen geleitet wird, und vor allem durch Physiotherapie versucht, Kindern mit Behinderung und beweglicher Beeinträchtigung zu helfen. Wir nahmen dort an einer zweitätigen Veranstaltung teil, in der wir für die Kinder von Kjaninga kleine „Paralympics“ organisierten, die dann im November stattfinden sollten. Dazu waren drei Trainer des Olympischen Komitees für „Special Needs“ sowie des Paralympischen Komitees da, die uns anleiteten. Zu Beginn probierten wir verschiedene paralympische Spiele, wie beispielsweise Blindenfußball an uns selbst aus, um später dann herauszufiltern, welche Spiele man gut mit den Kindern machen könnte. Wir hatten sehr viel Spaß, und lernten viel Neues dazu.

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Auch, wenn wir nur eine kurze Zeit dort waren, viel uns der Abschied schwer. Kurz bevor wir abreisten, bekamen wir eine wirklich schöne Abschiedsfeier, für die wir uns an dieser Stelle nochmal herzlich bedanken wollen.

Wir haben unsere Zeit dort wirklich sehr genossen. Wir durften so viele tolle Menschen kennenlernen und zahlreiche neue Erfahrungen sammeln, für die wir wirklich sehr dankbar sind. Es hat uns sehr beeindruckt, dass obwohl die Menschen dort sehr viel weniger besitzen als wir, sie wirklich glücklich und vor allem herzlich sind.

Es ist beinahe unmöglich, all das Erlebte in einem Bericht zusammenzufassen… aber eine wichtige Sache am Schluss: YAWE ist eine besondere Organisation, die viel wertvolle Arbeit vor Ort leistet, und es ist schön, dass Perspektive für Kinder sie dabei so tatkräftig unterstützt. Denn man weiß, diese Hilfe wird dort gebraucht, und kommt vor allem an.

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Abschlussbericht in Englisch

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